A+P LIVE @ BACK TO FUTURE LP

Product.Nr.: MBR 208

Manufacturer: MAD BUTCHER MUSIC

EUR 19,00
incl. 19 % VAT

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Die Band ist angespannt und konzentriert. Nur noch wenige Minuten bis zum ersten Auftritt bei einem Festival vor mehreren tausend Leuten. Der allererste A+P Gig im Osten. Schon beim Soundcheck drängen die Fans zur Bühnenabsperrung. Sie haben lange auf diesen Moment gewartet. Genauso wie wir!

Dann explodiert das Zelt - trotz tropischer Temperaturen. Es ist ein Riesenspaß mit den Leuten unser Debut bei „Back to Future“ zu feiern! Die Stimmung ist genial – der Sound auch.
Zu unserer großen Überraschung ist das Publikum absolut Text-fest. Bei „Bomben auf Landsberg“ sind alle dabei.

Nach dem Gig hängen wir noch stundenlang mit den Fans aus der Region an der Bar ab. Und sie haben viel zu erzählen. Einige sind seit Jungen Jahren A+P Fans, haben die Platte von ihren Eltern bekommen. Eva erzählt, dass sie immer unsere Platte auflegt um gut  einzuschlafen  J und Geralf hat unsere Songs in der DDR-Isolationszelle gesungen, um die schwere Zeit zu überstehen.

Die Begeisterung der Fans aus Ostdeutschland ist überwältigend. Vor einigen Jahren haben wir zum ersten Mal davon gehört, dass unsere Songs es hinter den eisernen Vorhang geschafft hatten. „Oma hat beim Westbesuch die LP eingepackt und wir haben sie per MC vervielfältigt.“ Und dank Geralf erfahren wir auch, dass A+P auf der Stasi-Liste stand und das Regime versuchte uns als faschistische West-Band abzustempeln.

Unglaublich solche Stories zu hören. Wir hatten ja keine Ahnung….

1979 gründen wir die Band als Schüler. Namensgebend ist die Billig-Marke A&P: „Attraktiv & Preiswert“. Beim ersten Konzert ist der Eintritt dementsprechend günstig: 50 Pfennig. Florian: Gitarre, Michael: Bas, Philipp: Gesang. Damals ist Felix unser Schlagzeuger, als er 1982 die Band verlässt übernimmt Jürgen die Sticks.

Wir spielen überwiegend im süddeutschen Raum und in der Schweiz. Großartiges Konzert im legendären AJZ in Zürich, dass wenig später von der Polizei gestürmt und dem Erdboden gleich gemacht wurde. Weitere Auftritte u.a. in der Roten Fabrik, im Sedl (LU), Baden oder Oerlikon. So mancher Gig endete im Chaos, weil entweder Faschisten & Skinnheads die Halle stürmen oder aber die Schweizer Polizei in Vollmontur den Abbruch fordert.

Auch wenn unsere musikalische Vorbilder Dead Kennedys, Sex Pistols oder The Crass sind, ist sofort klar: englische Texte kommen nicht Frage. Wir wollen mit unseren Songs unser Lebensgefühl ausdrücken und teilen. Philipp schreibt also die Texte selber. Sie spiegeln persönliche Erlebnisse, allgemeinen Frust über die Gesellschaft und die herrschende Politik oder auch ganz konkrete Ereignisse. So ist „Dachau“ ein Reflex auf das rechtsextreme Bombenattentat auf das Oktoberfest 1980. Florian und Michael liefen wenige Minuten vor der Detonation an der Bombe vorbei…

Weil wir mit dieser Art von Musik und Texten 1980 relativ allein unterwegs sind, finden wir auch ein erfolgreiches Lable und eine Plattenfirma.
Das Debutalbum hat einen tollen Aufschlag: Im Mai 1981 erreichen wir Platz 5 der Deutschsprachigen Album Charts der BRD.
Mit dem Vorschuss finanzieren wir unsere Gesangsanlage und andere Instrumente.

Dann kommt die kalte Dusche: Unser „Dachau“ stößt auf harsche Kritik, die Plattenfirma zieht das Album vom Markt zurück und bringt eine neue Version ohne Dachau heraus, die von den Fans aber nicht mehr nachgefragt wird.

Seither sind unsere Songs nur noch mit Hilfe unabhängiger Lables wie „Soilant, „Aggressive Noise“ oder „Plastic Bomb“ erschienen.

Ende der 80er ist der Dampf erst mal raus und A+P schlummert vor sich hin, ohne dass die Band offiziell aufgelöst wurde. Als wir dann aber bei einem privaten Fest 2003 ein paar Lieder spielen, kommt die alte Leidenschaft zurück. Und als uns kurz darauf Katz & Oli für ihren Film „Punk in München“ interviewen und ein Revival vorschlagen, springt der Funke wieder über.
Wir spielen seither in unregelmäßigen Abständen Solo-Konzerte oder auf Festivals. Maximal zwei bis drei im Jahr. Mehr geht sich nicht aus.

Zu den Highlights der letzten Jahre zählen Gigs im Druckluft (Oberhausen), im Milla (München), auf der Spree in Berlin (Spreepunks), Resist to Exist (Marzahn), Wien (Cafe Carina) und eben in Glaubitz!

Das erste Live-Album ist ein großes Dankeschön an unsere treuen Fans in Ost und West, in Süd und Nord! Eine kleine Überbrückung bis wir uns beim nächsten Live-Konzert wiedersehen.

A+P
Michael, Florian, Jürgen & Philipp, Juni 2024
 

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