COMMANDANTES LIEDER FÜR DIE ARBEITERKLASSE LP
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Die COMMANDANTES Geschichte
Mit dem JZ Niedermühlenkamp besitzt Bielefeld das älteste sozialistische Jugendzentrum Deutschlands, beherbergt mit dem AJZ schon seit 50 Jahren einen legendären autonomen Freiraum und hat darüber hinaus einen nicht ganz unbekannten Polit Barden namens Hannes Wader hervorgebracht. Unter diesen geschichtlichen Umständen verwundert es nicht, dass im Sommer 2002 in der Stadt am Teutoburger Wald der kommunistische Punkrock erfunden wurde. Und das kam so:
Bernd und ich hatten gerade mit unserer damaligen Punk Band Schiesser ein neues Album veröffentlicht. Falken Sekretär Peter mochte den Sound und bei einer Flasche italienischem Rotwein machte er mir in einer lauen Sommernacht auf Elba den Vorschlag für das anstehende 100. Jubiläum der Falken eine CD mit Punkversionen sozialistischer Evergreens zu produzieren. Keine schlechte Idee. Das klang gut und richtig. Die erste Besetzung war mit Lahs ( Flugs von Statten ), Bernd und Horst ( Se Schrillos ) schnell gefunden und schon gings los im 10 qm Proberaum der SCHRILLOS, einer befreundeten Bielefelder Punkband. Für den weiteren Werdegang war es nicht unwichtig dass zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort folgende Personen involviert sein sollten: 1. Bernd Schrillo: Der Gitarrist arrangierte gekonnt und als ob er noch nie was anderes gemacht hätte die ersten Songs wie „Die Arbeiter Von Wien“, „Bella Ciao“ und „Halt Stand Rotes Madrid“, befreite sie mit großer Leichtigkeit aus ihrem verstaubten Liedermacherkorsett und verpasste ihnen einen frischen, hymnenartigen, tanzbaren neuen Sound, der letztendlich das Commandantes Markenzeichen werden sollte. 2. Cesar Fernandez-Ressels (R.I.P ): Der argentinische Sozialist hatte die Idee dem ersten Album „Viva la Revolucion“ eine Compilation hinzuzufügen. Mit linken Bands aus der ganzen Welt. Einige davon kannte er noch aus seiner Zeit in Südamerika. Danach begleitete er die Band regelmäßig und sorgte mit seinem Charisma und seiner lebensfrohen Persönlichkeit stets für ein ausgelassenes Bandklima. 3. Mike Madbutcher: Als der verrückte Schlachter und umtriebige Fachmann für antifaschistischen Punk und Ska die ersten Commandantes Aufnahmen hörte, bot er uns, den bislang erfolglosen, unbekannten drei Akkorde Provinz Spezialisten an, ihr erstes Album auf seinem Label Madbutcher Records zu veröffentlichen. Nach zähen Verhandlungen nahmen wir schließlich sein unmoralisches Angebot an und produzierten mit viel Spaß 2004 das Album „Lieder Für Die Arbeiterklasse“. Ab da wurden wir von einer nie erwarteten Euphoriewelle getragen. Zuvor waren wir Punks der ersten Generation kaum über die Grenzen Bielefelds hinaus gekommen. Doch schon auf der ersten Tour ( mit der großartigen Atarassiagröp aus Como) traten wir in heiligen Hallen wie dem Juzi Göttingen oder dem Tommy Haus in Berlin auf und sorgten mit unseren sozialistischen Gassenhauern im Publikum für eine ausgelassene Party Stimmung. Und die Reise sollte locker so weitergehen. Die ersten Rezessionen der einschlägigen Fachblätter zeigten deutlich, dass unsere Band in der Szene für einige Irritationen sorgte. Während der eine Teil seine Begeisterung nicht hinter dem Berg halten konnte und uns so nahm wie wir waren, machte sich der andere Teil so seine Gedanken: „ Meinen die das wirklich ernst, was die da machen?“. Dieser Widerspruch sollte uns weiterhin begleiten und wurde uns bei den zahlreichen Konzerten immer wieder um die Ohren gehauen. Wobei man sagen muss, dass die positiven Reaktionen klar in der Oberhand waren. Während wir auf dem ersten Album Songs spielten, die mehr oder weniger einen großen Bekanntheitsgrad hatten und in jedem sozialistischen Liederbuch zu finden waren, machten wir uns nun auf die Suche nach Liedern, die nicht so im obersten Regal der kommunistischen Klassiker zu finden waren. Die Suche entpuppte sich als gar nicht so schwierig, da wir von unseren Fans jede Menge Wunschtitel zugespielt kamen. Ganz oben auf der Liste stand dabei „Der Heimliche Aufmarsch“ von Ernst Busch, der auf dem zweiten Album „Für Brot und Freiheit!“ zu neuem Leben erweckt wurde und bis heute zu meinen Lieblingstiteln gehört. Und auch musikalisch entwickelten wir uns ein Stück weit weg vom stumpfen Oi Punk der ersten Scheibe. Die Stimmung im Proberaum war ganz schön kreativ, wir versuchten die geschichtsträchtige Kraft der kommunistischen Hymnen aufzunehmen und ihnen noch mehr Energie einzuverleiben. Dokumentiert ist dieser Prozess im zweiten Album „Für Brot Und Freiheit“, das 2006 erschien. Mittlerweile hatten wir uns in der deutschen Punkszene einen respektablen Ruf erarbeitet und waren nun auf die Reaktionen bezüglich der neuen Songs gespannt. Unsere Fans trugen uns weiter auf den Händen doch mancher Medienvertreter merkte kritisch an, dass unsere musikalische Entwicklung doch allzusehr vom Punk abrücken würde. Drauf geschissen. Wir wollten nicht Everbody`s Darling sein, sondern einfach nur unser Ding durchziehen. Und das hieß: Tanz Zur Revolution und nichts anderes. Der erste Auftritt nach der Veröffentlichung von „ Für Brot Und Freiheit“ haute uns um und zeigte, dass wir mit unseren Fans auf einer Wellenlänge waren. Als wir im Bunten Haus in Celle die Bühne enterten herrschte im Saal schon vor dem Gig eine ausgelassene Stimmung und es wurden dutzende von roten Fahnen geschwenkt und später unsere Lieder textsicher mitgesungen. Das hatten wir nicht erwartet aber von da an sollte diese tiefe Verbundenheit mit einem grossartigen Publikum immer mehr an Intensität gewinnen und uns wie auf Flügeln tragen. Auf Flügeln in die besten alternativen Zentren und Clubs in Hamburg, Kiel, Karl-Marx-Stadt, Berlin, Nürnberg, München, Bochum, Osnabrück und immer wieder ins Juzi nach Göttingen. Auf so unterschiedliche Festivals wie dem Force Attack, dem Festivalkult oder dem Festival des politischen Liedes am Attersee in Österreich. Wir durften an all diesen Orten tolle Aktivisten aus der linken Szene kennenlernen und wurden auch immer wieder von R.A.S.H. und Cable Street Beat Gruppen eingeladen. Überhaupt war dies am Schönsten: Politisch aktive Leute aus ganz Europa kennenzulernen. Und natürlich auch viele großartige Künstler wie Talco, Attila The Stockbroker, U.K.Subs, Microphone Mafia oder Sigi Maron (R.I.P.) mit denen wir die Bühne teilen durften.
Aber wie es manchmal so ist mit dem Bandkosmos: Im Laufe der Jahre wurden die inhaltlichen Meinungen immer unterschiedlicher. Risse entstanden im Bandgefüge, die irgendwann nicht mehr zu kitten waren und somit lösten wir uns schon 2008 wieder auf. Ein dickes Dankeschön an Alle, die uns unterstützt haben…. Der Kampf geht weiter !!
Klaus
Dabei waren:
Lahs, Gesang
Bernd Schrillo, Gitarre
Klaus, Gitarre
Horst, Bass und Gitarre
Bernd (R.I.P.), Schlagzeug
Mike, Gesang
Christian, Gitarre
Jones, Bass
Mary, Bass
Shannon, Gitarre
Heino, Bass
Bernd Hövelmeyer, Gitarre bei „An Rhein Und Ruhr“
Die COMMANDANTES Geschichte
Mit dem JZ Niedermühlenkamp besitzt Bielefeld das älteste sozialistische Jugendzentrum Deutschlands, beherbergt mit dem AJZ schon seit 50 Jahren einen legendären autonomen Freiraum und hat darüber hinaus einen nicht ganz unbekannten Polit Barden namens Hannes Wader hervorgebracht. Unter diesen geschichtlichen Umständen verwundert es nicht, dass im Sommer 2002 in der Stadt am Teutoburger Wald der kommunistische Punkrock erfunden wurde. Und das kam so:
Bernd und ich hatten gerade mit unserer damaligen Punk Band Schiesser ein neues Album veröffentlicht. Falken Sekretär Peter mochte den Sound und bei einer Flasche italienischem Rotwein machte er mir in einer lauen Sommernacht auf Elba den Vorschlag für das anstehende 100. Jubiläum der Falken eine CD mit Punkversionen sozialistischer Evergreens zu produzieren. Keine schlechte Idee. Das klang gut und richtig. Die erste Besetzung war mit Lahs ( Flugs von Statten ), Bernd und Horst ( Se Schrillos ) schnell gefunden und schon gings los im 10 qm Proberaum der SCHRILLOS, einer befreundeten Bielefelder Punkband. Für den weiteren Werdegang war es nicht unwichtig dass zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort folgende Personen involviert sein sollten: 1. Bernd Schrillo: Der Gitarrist arrangierte gekonnt und als ob er noch nie was anderes gemacht hätte die ersten Songs wie „Die Arbeiter Von Wien“, „Bella Ciao“ und „Halt Stand Rotes Madrid“, befreite sie mit großer Leichtigkeit aus ihrem verstaubten Liedermacherkorsett und verpasste ihnen einen frischen, hymnenartigen, tanzbaren neuen Sound, der letztendlich das Commandantes Markenzeichen werden sollte. 2. Cesar Fernandez-Ressels (R.I.P ): Der argentinische Sozialist hatte die Idee dem ersten Album „Viva la Revolucion“ eine Compilation hinzuzufügen. Mit linken Bands aus der ganzen Welt. Einige davon kannte er noch aus seiner Zeit in Südamerika. Danach begleitete er die Band regelmäßig und sorgte mit seinem Charisma und seiner lebensfrohen Persönlichkeit stets für ein ausgelassenes Bandklima. 3. Mike Madbutcher: Als der verrückte Schlachter und umtriebige Fachmann für antifaschistischen Punk und Ska die ersten Commandantes Aufnahmen hörte, bot er uns, den bislang erfolglosen, unbekannten drei Akkorde Provinz Spezialisten an, ihr erstes Album auf seinem Label Madbutcher Records zu veröffentlichen. Nach zähen Verhandlungen nahmen wir schließlich sein unmoralisches Angebot an und produzierten mit viel Spaß 2004 das Album „Lieder Für Die Arbeiterklasse“. Ab da wurden wir von einer nie erwarteten Euphoriewelle getragen. Zuvor waren wir Punks der ersten Generation kaum über die Grenzen Bielefelds hinaus gekommen. Doch schon auf der ersten Tour ( mit der großartigen Atarassiagröp aus Como) traten wir in heiligen Hallen wie dem Juzi Göttingen oder dem Tommy Haus in Berlin auf und sorgten mit unseren sozialistischen Gassenhauern im Publikum für eine ausgelassene Party Stimmung. Und die Reise sollte locker so weitergehen. Die ersten Rezessionen der einschlägigen Fachblätter zeigten deutlich, dass unsere Band in der Szene für einige Irritationen sorgte. Während der eine Teil seine Begeisterung nicht hinter dem Berg halten konnte und uns so nahm wie wir waren, machte sich der andere Teil so seine Gedanken: „ Meinen die das wirklich ernst, was die da machen?“. Dieser Widerspruch sollte uns weiterhin begleiten und wurde uns bei den zahlreichen Konzerten immer wieder um die Ohren gehauen. Wobei man sagen muss, dass die positiven Reaktionen klar in der Oberhand waren. Während wir auf dem ersten Album Songs spielten, die mehr oder weniger einen großen Bekanntheitsgrad hatten und in jedem sozialistischen Liederbuch zu finden waren, machten wir uns nun auf die Suche nach Liedern, die nicht so im obersten Regal der kommunistischen Klassiker zu finden waren. Die Suche entpuppte sich als gar nicht so schwierig, da wir von unseren Fans jede Menge Wunschtitel zugespielt kamen. Ganz oben auf der Liste stand dabei „Der Heimliche Aufmarsch“ von Ernst Busch, der auf dem zweiten Album „Für Brot und Freiheit!“ zu neuem Leben erweckt wurde und bis heute zu meinen Lieblingstiteln gehört. Und auch musikalisch entwickelten wir uns ein Stück weit weg vom stumpfen Oi Punk der ersten Scheibe. Die Stimmung im Proberaum war ganz schön kreativ, wir versuchten die geschichtsträchtige Kraft der kommunistischen Hymnen aufzunehmen und ihnen noch mehr Energie einzuverleiben. Dokumentiert ist dieser Prozess im zweiten Album „Für Brot Und Freiheit“, das 2006 erschien. Mittlerweile hatten wir uns in der deutschen Punkszene einen respektablen Ruf erarbeitet und waren nun auf die Reaktionen bezüglich der neuen Songs gespannt. Unsere Fans trugen uns weiter auf den Händen doch mancher Medienvertreter merkte kritisch an, dass unsere musikalische Entwicklung doch allzusehr vom Punk abrücken würde. Drauf geschissen. Wir wollten nicht Everbody`s Darling sein, sondern einfach nur unser Ding durchziehen. Und das hieß: Tanz Zur Revolution und nichts anderes. Der erste Auftritt nach der Veröffentlichung von „ Für Brot Und Freiheit“ haute uns um und zeigte, dass wir mit unseren Fans auf einer Wellenlänge waren. Als wir im Bunten Haus in Celle die Bühne enterten herrschte im Saal schon vor dem Gig eine ausgelassene Stimmung und es wurden dutzende von roten Fahnen geschwenkt und später unsere Lieder textsicher mitgesungen. Das hatten wir nicht erwartet aber von da an sollte diese tiefe Verbundenheit mit einem grossartigen Publikum immer mehr an Intensität gewinnen und uns wie auf Flügeln tragen. Auf Flügeln in die besten alternativen Zentren und Clubs in Hamburg, Kiel, Karl-Marx-Stadt, Berlin, Nürnberg, München, Bochum, Osnabrück und immer wieder ins Juzi nach Göttingen. Auf so unterschiedliche Festivals wie dem Force Attack, dem Festivalkult oder dem Festival des politischen Liedes am Attersee in Österreich. Wir durften an all diesen Orten tolle Aktivisten aus der linken Szene kennenlernen und wurden auch immer wieder von R.A.S.H. und Cable Street Beat Gruppen eingeladen. Überhaupt war dies am Schönsten: Politisch aktive Leute aus ganz Europa kennenzulernen. Und natürlich auch viele großartige Künstler wie Talco, Attila The Stockbroker, U.K.Subs, Microphone Mafia oder Sigi Maron (R.I.P.) mit denen wir die Bühne teilen durften.
Aber wie es manchmal so ist mit dem Bandkosmos: Im Laufe der Jahre wurden die inhaltlichen Meinungen immer unterschiedlicher. Risse entstanden im Bandgefüge, die irgendwann nicht mehr zu kitten waren und somit lösten wir uns schon 2008 wieder auf. Ein dickes Dankeschön an Alle, die uns unterstützt haben…. Der Kampf geht weiter !!
Klaus
Dabei waren:
Lahs, Gesang
Bernd Schrillo, Gitarre
Klaus, Gitarre
Horst, Bass und Gitarre
Bernd (R.I.P.), Schlagzeug
Mike, Gesang
Christian, Gitarre
Jones, Bass
Mary, Bass
Shannon, Gitarre
Heino, Bass
Bernd Hövelmeyer, Gitarre bei „An Rhein Und Ruhr“
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